Dozent: Prof. Dr. Matthias Petzold
Titel: Psychologische Aspekte der Internet-Kommunikation
Art der Veranstaltung: Hauptkurs
Zeit: Dienstags  9-13, 14tägig (zweistündige Veranstaltung)
Ort: 23.02.02.22
Erster Termin: 14.10.2008

Zuordnung: Bachelorstudium Sozialwissenschaft (Medien-/Kommunikationswissenschaft) , Hauptkurs Kommunikations- und Medienwissenschaft

Anmeldung nur über das HISLSF-System der Uni

Sprechstunde:
nur nach Vereinbarung oder jederzeit per e-mail: Petzold@phil-fak.uni-duesseldorf.de

Scheinerwerb:
Ein Beteiligungsnachweis kann nach Erarbeitung und Vortrag eines Referats erworben werden. Mündliche Prüfungen sind nur in besonderen Ausnahmefällen möglich.

Inhalt:  
Virtuelle Kommunikation via Internet hat in den letzten Jahren mehr und mehr zugenommen, besonders bei Jugendlichen ist dieses Medium auf größtes Interesse gestoßen. Die textbasierte Internet-Kommunikation kann als Form verschrifteter Gespräche angesehen werden, zeigt aber eine Reihe höchst bemerkenswerter Besonderheiten, die es gerade für Jugendliche besonders attraktiv macht. Gerade die Anonymität und die häufig auf Text eingeschränkte Kommunikation bietet Jugendlichen in ihrer Unerfahrenheit einen geschützten Raum zum Experimentieren. Man kann z.B. im Chat einerseits schnell in synchroner Kommunikation mit anderen in Austausch treten, muss sich aber nicht mit der ganzen Person einbringen. Das ist für Jugendliche, die sich ihrer selbst (z.B. in der Wahrnehmung des eigenen Körpers, des Geschlechts usw.) noch unsicher sind, eine Chance, dennoch mit anderen in Kommunikation zu treten. Die in Bezug auf die vielen Sinneskanäle beschränkte Kommunikation via Internet ist aber auch deshalb so attraktiv, weil die globale Vernetzung ein riesiges Potential von Ansprechpartnern ermöglicht. Im Seminar sollen neuste empirische Studien bearbeitet werden, dabei werden die folgenThemen im Mittelpunkt stehen: Sprache und Interaktion in Intzernet-Kommunikation, Sozialität und Identität im virtuellen Raum, Typen von Chats und ihre Nutzer, und Perspektiven für Chat-Kommunikation in Ausbildung und Lehre.

Seminarplan:

14.10.2008  Einführung und Planung, 
28.10.2008  Überblick: Chancen und Grenzen des Internet
11.11.2008  Grundlagen der Kommunikation  
25.11.2008  Theorien der computervermittelten Kommunikation, 
09.12.2008  Kommunikation via E-Mail, Chat und in Foren/Blogs, 
20.01.2009  Internet-Kommunuikation in Aus- und Fortbildung, 
03.02.2009  psychosoziale Beratung  und Psychotherapie via Internet
alternativ:
   Internet in der Freizeit, Online-Games; Internet-Sucht

zur Einführung in das Thema:  

1. 
Petzold, Matthias (2006). Psychologische Aspekte der Online-Kommunikation. E-Beratungsjournal 2006, 2 (Nr. 2, Artikel 6).
2. Multimedia-Online-Kurs "Kommunikation"
3. Arbeitsblätter zu psychologischen Theorien über menschliche Kommunikatioon 
4. Bundeszentrale für politische Bildung (2008). 
Neue Medien - Internet - Kommunikation. Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 39/2008)
5. Sammelband:
Siever, Torsten, Peter Schlobinski & Jens Runkehl (Hrsg., 2005). Websprache.net. Sprache und Kommunikation im Internet.
6. Portal "Compuutervermittelte Kommunikation" (Universität Dortmund). mit vielen Literaturhinweisen.
 
spezielle Literatur:

Beck, K. (2005).  Computervermittelte Kommunikation im Internet. München: Oldenbourg.

Beck, K., Glotz, P. & Vogelsang, G. (2000). Die Zukunft des Internet. Internationale Delphi-Befragung zur Entwicklung der Online-Kommunikation. Konstanz: UVK.

Beißwenger; M. (Hrsg.) (2001). Chat-Kommunikation. Sprache, Interaktion, Sozialität & Identität in synchroner computervermittelter Kommunikation. Perspektiven auf ein interdisziplinäres Forschungsfeld. Stuttgart: ibidem.

Beißwenger, Michael (2002). "Getippte 'Gespräche' und ihre trägermediale Bedingtheit. Zum Einfluß technischer und prozeduraler Faktoren auf die kommunikative Grundhaltung beim Chatten". In dem Sammelband: Moderne Oralität. Ethnologische Perspektiven auf die plurimediale Gegenwart.

Boehnke, K. & Döring, N. (Hrsg.) (2001). Neue Medien im Alltag: Die Vielfalt individueller Nutzungweisen. Lengerich: Pabst Science Publishers.

Brummel, J. (2008).: Psychosoziale Beratung im Internet als Problemintervention bei Jugendlichen. E-Beratungsjournal 2008, 4 (Nr. 2).

Buckel, S. et al. (2003). Online-Beratung. Hilfe im Internet für Jugendlich und Eltern. Fürth: Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke).

Chenault, B. (1998). Developing Personal and Emotional Relationships via Computer-Mediated Communication.

Deutsche Gesellschaft für Online-Beratung: Literatur und weitere Links zu Online-Beratung.

Döring, N. (1999). Sozialpsychologie des Internet. Göttingen: Hogrefe.

Englmayer, I. (2005. ONLINE-JUGENDBERATUNG - Eine kommunikationswissenschaftliche Arbeit über eMail-, Chat- und Foren-Beratung. Diplomarbeit Universität Wien

Farke, G. (2003): Onlinesucht - wenn Mailen und Chatten zum Zwang werden. München Kreuz Verlag

Frindte, W. (2001). Einführung in die Kommunikationspsychologie. Weinheim: Beltz.

Gers, F. (1995). Lange Leitung. München: Goldmann [erster deutscher Roman zur Imnternet-Kommunikation].

Gräf, L. & Krajewski, M. (1997). Soziologie des Internet. Frankfurt/Main: Campus.

Hartel, J. (2008a): Wirkfaktoren in der E-Mail-Beratung.. Diplomarbeit, FH Düsseldorf.

Hartel, J. (2008b): Wirkfaktoren in der E-Mail-Beratung. Die Effektivität von Peer-Beratung und die Beratungsbeziehung in der Online-Beratung Beratung. E-Beratungsjournal 2008, 4 (Nr. 2).

Heider, T. (2008): Prozesse in der Chatberatung. E-Beratungsjournal 2008, 4 (Nr. 2).

Huber, M. (2008). Kommunikation im Web 2.0. Konstanz: UKV Verlagsgesellschaft.

Janssen, L. (Hrsg.) (1998). Auf der virtuellen Couch. Selbsthilfe, Beratung und Therapie im Internet. Bonn: Psychiatrie-Verlag.

Knaack, P. (2005). Die soziale Dimension der Internet-Kommunikation. Frankfurt/Main: Frankfurter Taschenbuchverlag.

Knatz, B. & Dodier, B. (2003). Hilfe aus dem Netz. Theorie und Praxis der Beratung per E-Mail. Stuttgart: Pfeiffer bei Klett-Cotta.

Knatz, B. (2005). Rat und Hilfe aus dem Internet – Die Beratung per Mail. Standards und Herausforderungen. E-Beratungsjournal 2005, 1 (Nr. 2).

Knecht, T. (2005). Psychiatrische Aspekte des Internets - Nutzen und Risiken eines neuen Kommunikationssystems. Schweizerische Ärztezeitung 2005;86: Nr 29/30

Kral, G. (2005). Psychologische Beratung im Internet – Notwendigkeiten und Möglichkeiten. E-Beratungsjournal 2005, 1 (Nr. 9).

Kral, G. &  Traunmüller, R. (2008): Psychologische Online-Beratung: Was erwarten die
(potenziellen) NutzerInnen?
E-Beratungsjournal 2008, 4 (Nr. 2).

Kratzer, S.(2006): Pathologische Internetnutzung – eine Pilotstudie zum Störungsbild. Münster: Pabst-Verlag.

Krotz, Friedrich (2001). Die Mediatisierung kommunikativen Handelns. Der Wandel von Alltag und sozialen Beziehungen, Kultur und Gesellschaft durch die Medien. Opladen: Westdeutscher Verlag.

Ott, R. (2003). Klinisch-psychologische Intervention und Psychotherapie im Internet: Ein Review zu empirischen Befunden. In R. Ott & C. Eichenberg (Hrsg.), Klinische Psychologie und Internet. Göttingen: Hogrefe.

Petzold, M. (2000). Die Multimedia-Familie. Opladen: Leske & Budrich.

Petzold, M. (2002). Internet - Suchtgefahr für Jugendliche. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 49, 288-295.

Petzold, M. (2006).Psychologische Aspekte der Online-Kommunikation. E-Beratungsjournal 2006, 2 (Nr. 2, Artikel 6).

Renner, K.-H., Schütz, A. & Machilek F. (Hrsg.) (2005). Internet und Persönlichkeit. Göttingen: Hogrefe.

Rösler, P. (1998). Online-Kommunikation. Beiträge zu Nutzung und Wirkung. Opladen: Westdeutscher Verlag.

Runkehl, Jens, Peter Schlobinski & Torsten Siever (1998). Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analysen. Opladen.

Im Folgenden sind alle verfügbaren Informationen aufgeführt, die zur gewählten Publikation vorliegen.

Runkehl, Jens, Peter Schlobinski & Torsten Siever (1998). Sprache und Kommunikation im Internet. Überblick und Analysen. Opladen.

Schultz von Thun, F. (1981): Miteinander reden: Störungen und Klärungen. Psychologie der zwischenmenschlichen Kommunikation. Reinbek: Rowohlt.

Schultze, N. G. (2007). Erfolgsfaktoren des virtuellen Settings in der psychologischen Internet-Beratung. E-Beratungsjournal 2007, 3 (Nr. 1, Artikel 5). 

Seikowski , K. (2005). Sexualität und Neue Medien. Dusti-Verlag.

Seus-Seberich, E. (2007). „Du bist die Erste, die mir glaubt, dass ich mich ernsthaft mit meinen Problemen auseinandersetzen will!“. Jugendberatung online. SOS-Dialog, 52-63.

Siever, Torsten, Peter Schlobinski & Jens Runkehl (Hrsg., 2005). Websprache.net. Sprache und Kommunikation im Internet. In: Linguistik - Impulse & Tendenzen. Hrsg. v. Susanne Günthner, Klaus-Peter Konerding, Wolf-Andreas Liebert & Thorsten Roelcke. Bd. 10. Berlin et al.

Vitouch, P (2001). Psychologie des Internet. Empirische Arbeiten zu Phänomenen der digitalen Kommunikation. Wien: Facultas. 

van Well, F. (2000). Psychologische Beratung im Internet. Bergisch-Gladbach: E-Ferger

Watzlawick, P, Beavin, J.H. & Jackson, D.D. (1969). Menschliche Kommunikation. Bern: Huber.

Zenner, B. & Oswald, G. (2006). Onlineberatung im Bereich der Ehe-, Familien und Lebensberatung – Eine Erhebung im Rahmen des Modellprojekts Onlineberatung der Katholischen Bundeskonferenz für Ehe-, Familien- und Lebensberatung (KBK). 

Zimmer, B., Mössner, M., Haug, S., Bauer, S.  & Kordy, H. (2008).  Möglichkeiten der computergestützten Kommunikationsanalyse in Internet-Chatgruppen. E-Beratungsjournal 2008, 4 (Nr. 2).