Institut für Entwicklungs- und Sozialpsychologie

Universitätsstr. 1
40225 Düsseldorf

 


 

Persönlichkeitseinstellungen und Computernutzung bei Studentinnen und Studenten

 

 

Forschungsbericht

 

 

 

Matthias Petzold, Manuela Romahn und Sabine Schikorra

 


 September 1996

 


I N H A L T

1

EINLEITUNG

1

2

FORSCHUNGSERGEBNISSE ZU PERSÖNLICHKEIT UND COMPUTER

2

3

UNTERSUCHUNGSDURCHFÜHRUNG

5

4

ERGEBNISSE

6

 

 

4.1 TYPEN DER COMPUTERNUTZUNG

6

 

 

4.2 ZUSAMMENHÄNGE MIT PERSÖNLICHKEITSMERKMALEN

9

5

DISKUSSION

10

 

 

 

 

 

 

 

 

LITERATUR

13

 

 

ANHANG

15

 


Kurzfassung erschienen in medien+erziehung, Heft 6/1996, Bd. 40.

 


1 Einleitung

Der Personal Computer wird mehr und mehr ein integraler Bestandteil des heutigen Lebensalltags. Computer ersetzen Schreibmaschinen und Aktensysteme in den Büros, werden aber auch zunehmend für private Schreibarbeiten und Dienste im Haushalt eingesetzt. Darüber hinaus sind sie zu einem der beliebtesten Spielzeuge für Kinder und Jugendliche geworden (vgl. Petzold, 1996); und auch viele Erwachsene stehen im Bann der Bildschirmspiele. Die neueste Dimension des Computers ist seine Entwicklung zur vollen und alles umfassenden Kommunikationsmaschine: superschnelle elektronische Post, On-line Recherchen und vernetzte Spiele sind dabei nur einige Aspekte der neuen Kommunikation in „virtuellen Gemeinschaften" (vgl. z.B. Rheingold, 1994), in die sich heute jeder per Modem oder ISDN einwählen kann. Jede Schule soll demnächst in diesem Sinne vernetzt werden, und schon jetzt bieten die Universitäten ihren Mitgliedern freien Zugang zu Computern und Netzwerken an.

 

Der technische Fortschritt scheint nicht zu stoppen, und die Verkaufserfolge lassen darauf schließen, daß Computer mit ihren vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten nach wie vor begehrte Konsumgüter sind. Bei all dieser Euphorie geht oft die Frage unter, welche Bedeutung die Maschine PC für den Einzelnen hat. Daß jeder Mensch andere Vorlieben, andere Interessen und Einstellungen zur Welt hat, ist allgemein bekannt und seit jeher Forschungsgegenstand der Persönlichkeitspsychologie (vgl. Anastasi, 1978; Asendorpf, 1996). Während man früher nach Schichten, Strukturen und Faktoren der Persönlichkeit forschte, bieten sich heute systemische und ökologische Herangehensweisen an. Es geht also um die Frage, wie bestimmte Ausprägungen von Persönlichkeiten mit der Lebensumwelt in Wechselwirkung stehen. Dies betrifft sowohl die Frage, wie bestimmte Einstellungen eine spezifische Handlung beeinflussen, als auch die Frage, wie die Umwelt bestimmte Einstellungsstrukturen prägt - und nicht zuletzt, wie sich daraus Rückkoppelungen, also transaktionale Wechselwirkungen ergeben. Vor der Analyse von Wechselwirkungen steht aber zunächst die Charakterisierung einzelner Einstellungskomponenten, die z.B. durch psychologische Einstellungs- bzw. Persönlichkeitstests ermöglicht wird.

 

Einstellungen und Persönlichkeitsstrukturen sind keine statischen Entitäten, sondern verändern sich bei jedem Individuum im Laufe seiner Entwicklung. Welche Beziehungen dabei zwischen unveränderlichen Dispositionen und individuellen Lebensbedingungen („state-" versus „trait"-Variablen) bestehen, ist ebenso eine aktuelle Forschungsfrage wie die Analyse der mit dem Alter verbundenen Entwicklungsprozesse. Sicherlich sind gerade in der Jugend und im frühen Erwachsenenalter grundlegende Strukturierungsprozesse der Persönlichkeitseinstellungen festzustellen. Studierende sind dabei diejenige Gruppe, die in den letzten Jahren fast ausnahmslos mit der Computernutzung konfrontiert worden ist.

 

Im Rahmen dieser Überlegungen zwischen Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie haben wir uns dazu entschlossen, eine eigene Untersuchung zum Zusammenhang von Persönlichkeitseinstellungen mit der Art der Nutzung des Computers durchzuführen. Als zentrales Thema interessiert uns die Nutzung von Computern mit allen modernen Möglichkeiten elektronischer Kommunikation. Die Fragestellungen beziehen sich auf psychologische Einstellungsvariablen, die für eine moderne Computernutzung relevant sind. Dies betrifft im einzelnen folgende Fragen:

 

  1. Wie groß ist die Gruppe der euphorischen Computernutzer?
  2. Welche anderen Gruppen von Computernutzern können bestimmt werden?
  3. Bestehen Zusammenhänge zwischen der Art der Computernutzung und individuellen Persönlichkeitsmerkmalen?
  4. Sind intensive Computernutzer sozial isoliert?
  5. Welche Geschlechtsunterschiede bestehen in der Einstellung zu Computern?

 

 

2 Forschungsergebnisse zu Persönlichkeit und Computer

 

Seit Ende der 70er Jahre der Personal Computer seinen Siegeszug in Büros und Familien startete, begann auch die Debatte über die psychologischen Implikationen der Computerisierung des Alltags. Während die einen den Computer als Möglichkeit der kognitiven Förderung (Papert, 1985; 1994) und Erweiterung des Denkhorizonts (Turkle, 1986) feierten, warnten andere die neuen „Zauberlehrlinge" (Volpert, 1985), angesichts der großen Verführungen (Weizenbaum, 1978, Postman, 1992) die Persönlichkeit nicht aufzugeben. So fürchtete z.B. Müllert (1984), „wenn die Welt auf den Computer zusammenschrumpft", dann veröden zwischenmenschliche Beziehungen, steigt die Scheidungsrate, verkümmern die verbalen und nonverbalen Ausdrucksformen, wohingegen Aggression und Sucht sich ausbreiten können.

 

Zu Beginn der 80er Jahre folgte dann eine Reihe erster empirischer Studien zur Akzeptanz der neuen Technologien, insbesondere in der Arbeitswelt. Es zeigte sich, daß die Einstellung zum Computer positiv beeinflußt wird, wenn Erfolgserlebnisse und positive Erfahrungen gemacht werden (Lange, 1984). Desweiteren sind Computer-Nutzer tendenziell positiver eingestellt als Nicht-Nutzer und ein geringes Qualifikationsniveau führt zu einer negativen Einstellung zum Computer (Scheffler, 1983). Je schlechter der Arbeitsplatz ist und je weniger Möglichkeiten auf die Arbeit einzuwirken gegeben sind, desto negativer ist die EDV-Einstellung (Müller-Bölling / Ramme, 1985). Bei gleichem Entscheidungsspielraum von Männern und Frauen am Arbeitsplatz konnten keine geschlechtsspezifischen Einstellungs-Unterschiede festgestellt werden (Müller-Bölling / Müller, 1986).Bei langanhaltenden positiven Erfahrungen verfügen Computernutzer dagegen über eine höhere Arbeitszufriedenheit. Böltken (1988) kam zu dem Ergebnis, daß nicht-erwerbstätige Computerlaien in den neuen Technologien eine stärkere Bedrohung sehen, während nach einschlägigen Erfahrungen die Technikakzeptanz steigt.

 

Mehrere Untersuchungen haben seither belegt, daß die jüngere Generation technikaufgeschlossener ist und weniger Vorbehalte gegenüber der Computernutzung hat (vgl. Böltken, 1988; Jaufmann & Kistler, 1989; Famulla et al., 1992). Dabei ist häufig behauptet worden, daß in Kindheit und Jugend bei Jungen mehr als bei Mädchen eine aufgeschlossene Einstellung zu Computern besteht (vgl. Gittler & Kriz, 1992; Famula et al., 1992), während nur in wenigen Untersuchungen eine bei beiden Geschlechtern ähnliche PC-Begeisterung festgestellt wurde (Pflüger & Schurz, 1987). Unterschiede in der Art der Einstellung der Geschlechter zum Computer wurden aber durchgängig bestätigt. Es scheint so zu sein, daß Mädchen eine emotional distanzierte Einstellung und häufiger negative Meinungen zu Computern haben; Jungen dagegen personifizieren den Computer und sind bei Nutzung/Spiel stärker emotional beteiligt (vgl. Pflüger & Schurz, 1987; Gittler & Kriz, 1992). Sinhart-Pallin (1990) weist auch darauf hin, daß bei Mädchen andere Interessen (z.B. Bücher lesen) trotz Computernutzung nicht zurückgestellt werden, während computerbegeisterte Jungen ein eingeschränkteres sonstiges Informationsverhalten zeigen. Ob jedoch generell durch Computerspiele das Freizeitverhalten umgestellt wird, z.B. Sport und andere Interessen zurückgestellt werden, hängt deutlich mit anderen Sozialisationsvariablen zusammen (vgl. Petzold, 1996).

 

In einigen wenigen Studien werden die Persönlichkeitseinstellungen zu Computern auch qualitativ differenziert untersucht (z.B. Pflüger & Schurz, 1987; Sinhart-Pallin, 1990; Famulla et al., 1992). Innerhalb seiner Untersuchung weist Sinhart-Pallin darauf hin, daß die Computernutzung bei Mädchen zu einer erweiterten Ausdifferenzierung der Persönlichkeit und des Verhaltens führt,während bei Jungen mit einer Vereinseitigung zu rechnen ist. Ein großer Teil der früheren Forschung wurde im Rahmen der NRW-Studie „Sozialverträgliche Technikgestaltung" ausgewertet und eingeschätzt (vgl. Famulla et al., 1992). Prinzipiell ist davon auszugehen, daß Mädchen eine generell negativere / ablehnende Einstellung zum Computer haben (vgl. z.B. Gittler & Kriz, 1992). In einer weitergehenden Interpretation kommen Famulla et al. (1992) zu dem Schluß, daß geschlechtstypische Rollenunterschiede beim Umgang mit Computern noch vertieft werden. Bei Jungen wird die Computernutzung ins männliche Selbstbild integriert, das dadurch an Inhalt und Stabilität gewinnt. Bei Mädchen gerät eine intensive Computernutzung mit dem sich entwickelnden weiblichen Rollenbild in Konflikt: Dabei wird den Rollenerwartungen entsprechend die Rolle der Nicht-Expertin eingenommen, auch wenn dadurch tatsächliche Kompetenzen und Fähigkeiten abgewertet werden.

 

In vielen empirischen Untersuchungen zu Persönlichkeitseinstellungen zum Computer wurden auch erste Typisierungsversuche vorgenommen:

 

a) Fuhrer und Kaiser (1992) orientierten sich für eine solche Typsierung an der der Funktion des Computers. So kann man drei Typen der Computernutzer unterscheiden:
1. Schreibmaschinenbenutzer,
2. Programmierer,
3. vielseitige PC-Benutzer.

b) Persönliche Einstellungen und Art der Computernutzung von Jugendlichen wurden von Sinhart-Pallin (1990) in drei Faktoren zusammengefaßt:
1. Computerdistanziertheit (kaum Kontakt mit PCs, Angst vor
Überwachung und Verarmung der Kommunikation),
2. Positive Einstellungen (Kontrollgefühle, Computer als Erleich
terung, „Computer ist menschenähnlich"),
3. Frauenfeindlich (Frauen brauchen nichts über Computer zu
wissen).

c) Gestützt auf einen Persönlichkeitstest für Jugendliche bestimmten Gittler & Kriz (1992) einen Typ von Jugendlichen mit positiver Einstellung zum Computer. Solche Jugendliche verfügen über Ausgeglichenheit und Selbstvertrauen, und sind reif, belastbar, emotional stabil und kontaktbereit. Jugendliche mit einer negativen Einstellung zum Computer waren unausgeglichen, hatten eine extrem geringe Leistungsmotivation und eine schwache Normorientierung. Hinzu kamen zwei neutrale Typen mit einer relativ neutralen Einstellung zum Computer: einerseits kontaktscheue und gehemmte Jugendliche, andererseits solche mit schwacher Normorientierung, hoher Antriebsspannung und innerer Unruhe.

d) In einer Untersuchung mit dem Freiburger Persönlichkeitsinventar konnten Pflüger & Schurz (1987) vier je nach Intensität verschiedene Gruppen von Computernutzern unterscheiden, deren Persönlichkeitsmuster nach vier Faktoren unterschieden werden konnte:

I. Romantik,

III. systematische Lebensführung,

II. Kontrollgefühle,

IV. Sachlichkeit.

 

e) Rammert et al. (1991) untersuchten, ausgehend von der Motivation zur Anschaffung eines Computers, die individuell unterschiedlichen Erwartungen, Zielsetzungen und Überzeugungen, aus deren Bündelung eine individuelle Einstellung zum neuen technischen Medium generiert wird. Sie konnten vier Anwendertypen bestimmen:

1. „Computeravantgardisten", die den Computer als lebens-
stilbildendes Medium ansehen, dessen Beherrschung eine
kulturelle Grundfertigkeit ist.
2. „Aufsteiger" und „Karriereplaner" ebenso wie „Wiederein-
steiger" und „Anpasser", die den Computer als strategisches
Hilfsmittel für den beruflichen Erfolg und als qualifikatori-
sche Ressource nutzen.
3. „Novophile" und „Pioniere" sind quasi ‘Anwender der ersten
Stunde’. Charakteristisch ist eine hohe Technik- und Hard-
wareorientierung (Tüftler).
4. „Glasperlenspieler" sind stark softwareorientiert und pro-
grammieren häufig selbst zur Prüfung und zum Training ih-
rer geistigen Leistungsfähigkeit.

 

 

3 Untersuchungsdurchführung

 

In der Vorbereitung unserer eigenen Untersuchung kamen wir zu dem Schluß, daß es praktikabel wäre, mit zwei Fragebögen zu arbeiten. Zum einen sollten allgemeine Persönlichkeitseinstellungen erfaßt, zum anderen sollten verschiedene Einstellungen zur Computernutzung erfragt werden. Für die Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen bietet die Persönlichkeitspsychologie verschiedene klassische Instrumente an. Wir haben uns dabei für das Freiburger Persönlichkeitsinventar in der zuletzt revidierten Fassung (Fahrenberg et al., 1984) entschieden, da es ohne Zweifel als valides Instrument angesehen werden kann.

 

Da uns kein erprobter Fragebogen zur Erfassung der Einstellungen zur Computernutzung - entsprechend dem Stand der heutigen Computertechnik - vorlag, haben wir einen Fragebogen neu konstruiert. Dazu wurde zunächst ein Experten-Brainstorming veranstaltet, um eine große Zahl von Items zu den oben genannten Fragen zu generieren. Aus diesem Pool wurde eine Fragebogenvorform mit 100 Items entwickelt, die bei 103 Versuchspersonen einer unausgelesenen Stichprobe eingesetzt wurde. Diese Vorform umfaßte Fragen zu folgenden Bereichen:

 

 

Die Auswertung dieser Vorform ergab einerseits eine große Redundanz und andererseits offensichtliche Verständnisprobleme bezüglich einer Reihe von Fragen. Nach einer Faktorenanalyse wurde dann entschieden, welche Fragen in die Endform übernommen werden. Dabei mußten insbesondere zahlreiche Fragen zu neuen Kommunikationsformen (Videokonferenzen, IRC-chat usw.) wegen zu geringer Akzeptanz weggelassen werden. Die valide Endform umfaßte dann 51 Items zu Einstellung und Nutzung von Computern.

 

Die 51 Computer-Items und die Items des Freiburger Persönlichkeitsinventars wurden dann zu einem Fragebogen zusammengefaßt, der im ersten Quartal 1996 bei 400 Studierenden verschiedener Fachrichtungen an den Universitäten Düsseldorf und Köln eingesetzt wurde. Da es sich bei der Stichprobe nur um Studierende dieser beiden Hochschulen handelt, die eher philologische, sozialwissenschaftliche oder erziehungswissenschaftliche Fachrichtungen aufweisen, ist eine Repräsentativität nicht gegeben. Angesichts des schnellen technischen Wandels und der zur Zeit rasch voranschreitenden Umstellung im privaten Nutzungsverhalten gegenüber Computern hat aber auch eine statistisch repräsentative Untersuchung nach nur kurzer Zeit ihre Gültigkeit wieder eingebüßt, so daß uns der enorme Aufwand für eine Absicherung der Repräsentativität nicht als angemessen erschien.

 

 

4 Ergebnisse

 

Von den 400 ausgegebenen Fragebögen erhielten wir 371 zurück, aber letztlich standen uns aufgrund von z.T. zu vieler missing data nur 341 Fragebögen für die Auswertung zur Verfügung.

 

 

4.1 Typen der Computernutzung

 

Zur Analyse der Ergebnisse zur Struktur der Einschätzungen der Computernutzung wurden Faktorenanalysen gerechnet, wobei sich eine vierfaktorielle Lösung als angemessenste herausstellte. Auf der Basis dieser vier Faktoren wurde anschließend eine Clusteranalyse durchgeführt. Dabei erwies sich eine Einteilung in vier Gruppen als angemessen. Nachfolgend findet sich eine gemeinsame Beschreibung der vier Faktoren und vier Cluster. Abbildung 1 zeigt eine grafische Darstellung der Clusterunterschiede.

 

 

Abbildung 1: Gruppen mit unterschiedlichen Einstellungen zum Computer. Auf der X-Achse sind vier Einstellungsdimensionen abgetragen

  1. Faktor: Computernutzung. Dieser Faktor umfaßt Items, die eine intensive und vielseitige Nutzung des Computers beinhalten. Hohe Werte reflektieren eine insgesamt sehr große Technikaufgeschlossenheit (Item 13). Es wird häufig angegeben, e-mails verschickt zu haben (Item 35) und schon einmal an einer elektronischen Konferenz (Chat) teilgenommen zu haben (Item Nr. 17). Der Kontakt zu anderen Computernutzern wird als ein wichtiger Grund für die Netznutzung genannt (Item 6) und diese selbst als eine Erweiterung der alltäglichen Erfahrungswelt wahrgenommen (Item 46). Die Möglichkeit, sich im Netz unerlaubt fremde Daten anzuschauen, wird als reizvoll empfunden (Item 50). Hyperlinks in Texten werden als Erleichterung bei der Informationsaufnahme verstanden (Item 11). Personen mit einem hohen Faktorwert lehnen auch die Meinung ab, daß man sich besser über das Radio als über den Computer Informationen beschaffen kann (Item 18). Cluster 4 (vgl. Abb.1) fällt durch einen hohen Wert in diesem Faktor auf. Mitglieder dieser Gruppe könnte man als Computer-Freaks bezeichnen.
  2. Faktor: Computer-Ablehnung. Hohe Faktorwerte beinhalten Meinungen, die den Computer mit rational formulierten Gründen ablehnen, entsprechend erfolgt häufig eine Selbsteinschätzung als Computerhasser (Item 41). Darstellungen auf zu kleinen Bildschirmen (Item 33) mit zu schlechten Farben (Item 42) werden wegen des Flimmerns als unangenehm erlebt (Item 28), so daß man sich schlecht auf den Bildschirm konzentrieren kann (Item 5). Es besteht auch eine auch große Skepsis, weil der Datenschutz nicht gesichert sei (Item 27). Auch herrscht die Einstellung vor, der Computer unterstütze die Neigung zum Egozentrismus (Item 26), und die ständige Präsenz von Computern verhindere ein entspanntes „Abschalten" (Item 40). Diese ablehnende Haltung drückt sich auch in der Einschätzung aus, der Computer sei ein überbewertetes Prestigeobjekt (Item 43), es sei besser, wenn der Computereinsatz auf berufliche Bereiche beschränkt würde (Item 51). Cluster 2 (vgl. Abb.1) ist durch einen besonders hohen Wert in diesem Faktor charakterisiert. Personen dieses Clusters könnte man Computer-Ablehner und -Hasser nennen.
  3. Faktor: Computerunerfahrenheit. Hier wird häufig angegeben, daß man keinen eigenen Computer besitzt (Item 2) und nur selten die Möglichkeit hat, einen PC zu benutzen (Item 1). Es wird die Einstellung vertreten, daß die benötigten Kenntnisse die Arbeit am Computer erschweren (Item 29), daß durch die Einarbeitungszeit am Computer der Arbeitsaufwand größer ist als bei der traditionellen Art und Weise (Item 47), und daß eine effektive Nutzung des PCs nur durch eine entsprechende Ausbildung möglich wäre (Item 37). Personen mit hohem Faktorwert geben auch an, schnell die Lust zu verlieren, wenn am Computer etwas nicht sofort klappt (Item 7). Cluster 1 (vgl. Abb. 1) ist durch einen leicht überdurchschnittlichen Wert in diesem Faktor und gleichzeitig unterdurchschittliche Werte in den Faktoren Computer-Erfahrenheit und Computer-Karrierewert (s.u.) gekennzeichnet. Personen dieser Gruppe könnte man unerfahrene Computernutzer nennen.
  4.  Faktor: Computer-Karrierewert. Die in diesem Faktor hoch ladenden Items beziehen sich hauptsächlich auf die Nutzung des Computers für Arbeit bzw. Studium. Es herrscht die Meinung vor, daß heutzutage ein Computer auf jeden Schreibtisch gehört (Item 10). Die eigene Nutzung des Computers konzentriert sich deshalb auf die Arbeit (Item 15). Der Computer wird als unerläßlich für eine erfolgreiche Ausbildung eingeschätzt (Item 4) und als notwendig für die Informationsbeschaffung im Studium angesehen (Item 38). Die etwas skeptische Meinung, der Computer sei zwar nützlich, aber nicht notwendig (Item 23), wird deshalb von Personen mit hohen Faktorwerten abgelehnt. Cluster 3 fällt durch einen überdurchschnittlichen Wert in diesem Faktor auf. Personen dieses Clusters könnte man als leistungsorientierte Computernutzer beschreiben.

 

Wenn es auch aufgrund der unausgelesenen nicht-repräsentativen Stichprobe nicht zulässig ist, auf allgemeine Verteilungen in der Bevölkerung zu schließen, ist doch ein Blick auf die Verteilung dieser Gruppen in unserer studentischen Stichprobe interessant. Eine entsprechende Auszählung auf der Basis der vier Clustern ergab:

 

  1. 83 Computer-Freaks und Surfer,
  2. 66 Computer-Ablehner und -Hasser,
  3. 120 unerfahrene Computernutzer,
  4. 72 leistungsorientierte Computernutzer.

 

 

4.2 Zusammenhänge mit Persönlichkeitsmerkmalen

 

Unsere Fragestellungen bezogen sich nicht auf Computernutzung allgemein, sondern auf das spezifische Problem, ob bestimmte Charakteristiken von Computernutzern mit besonderen Dimensionen der Persönlichkeit zusammenhängen. Dazu standen uns nicht nur die Ergebnisse des Freiburger Persönlichkeitsinventars, sondern auch die Basisvariablen (Alter, Geschlecht und Semesterzahl) zur Verfügung. Es wurden deshalb Korrelationskoeffizienten für Zusammenhänge der vier Faktoren der Computernutzung mit den Basisvariablen und den zwölf Skalen des FPI berechnet.

 

Tabelle 1: Zusammenhänge von Computernutzerdimensionen mit Merkmalen der Persönlichkeit und den Basisvariablen. (Mit Markierungen für Signifikanzen)

 

  C-Nutzung (Hauptdimension der Freaks) C-Ablehnung (Hasser) C-Unerf.heit (Unerfahrene) C-Kar.wert (Leistungsorientierte)
Geschlecht .25*** -.05 -.16** -.11
Alter .03 .10 -.10 .08
Semesterzahl .16** .08 -.07 .20***
Lebenszufriedenheit .01 -.13* -.21*** .06
soziale Orientierung -.06 .07 .00 -.16**
Leistungsorientierung .09 -.01 -.12* .15**
Gehemmtheit -.08 .13* .09 -.06
Erregbarkeit -.15** .04 .20*** .17**
Agressivität .10 .01 .13* .04
Beanspruchung .05 .19*** .19*** .12*
körperliche Beschwerden -.06 .15** .18*** .07
Gesundheitssorgen .06 .14** .07 -.04
Offenheit .11 -.09 .10 .02
Extraversion .07 -.07 .06 .05
Emotionalität/Neurotizismus -.08 .17*** .27*** .04

(Produktmoment-Korrelationen; * < 0,05, ** < 0.01, *** <0.001; n = 341)

 

 

  1. Computer-Freak-Orientierungen finden sich häufiger bei männlichen Studenten höheren Semesters. Sie weisen kaum Auffälligkeiten in Persönlichkeitsmerkmalen auf. Nur in bezug auf „Erregbarkeit" sind sie deutlich ruhiger, gelassener, selbstbeherrschter.
  2. Merkmale der Computer-Hasser hängen mit einer geringeren Lebenszufriedenheit (unzufrieden, bedrückt, negative Lebenseinstellung), mehr Gehemmtheit (ge-hemmt, unsicher, kontaktscheu), einer geringen Beanspruchbarkeit (angespannt, überfordert, sich oft „im Streß" fühlend), mehr körperlichen Beschwerden (viele Beschwerden, psychosomatisch gestört) und häufigeren Gesundheitssorgen (Furcht vor Erkrankungen, gesundheitsbewußt, sich schonend) zusammen. Allgemein ist auch ein Zusammenhang mit Emotionalität/Neurotizismus (emotional labil, empfindlich, ängstlich, viele Probleme und körperliche Beschwerden) deutlich festzustellen.
  3. Unerfahrene Computernutzer sind eher weiblichen Geschlechts und zeichnen sich in ihren Persönlichkeitseigenschaften durch eine deutlich geringere Lebenszufriedenheit (unzufrieden, bedrückt, negative Lebenseinstellung), geringerer Leistungsorientierung (wenig leistungsorientiert, nicht aktiv schnell-handelnd, kaum ehrgeizig-konkurrierend), stärkerer Erregbarkeit (erregbar, empfindlich, unbeherrscht), mehr Aggressivität (aggressives Verhalten, spontan und reaktiv, sich durchsetzend), eine geringe Beanspruchbarkeit (angespannt, überfordert, sich oft „im Streß" fühlend), mehr körperlichen Beschwerden (viele Beschwerden, psychosomatisch gestört) aus. Allgemein ist ebenfalls ein Zusammenhang mit Emotionalität/Neurotizismus (emotional labil, empfindlich, ängstlich, viele Probleme und körperliche Beschwerden) deutlich festzustellen.
  4. Leistungsorientierte Computernutzer sind älteren Semesters. Persönlichkeitstypisch konnten Zusammenhänge mit geringer sozialer Orientierung (Eigenverant-wortung in Notlagen betonend, selbstbezogen, unsolidarisch), stärkerer Leistungsorientierung (leistungsorientiert, aktiv schnell-handelnd, ehrgeizig-konkurrierend), starker Erregbarkeit (erregbar, empfindlich, unbeherrscht) und eine geringe Beanspruchbarkeit (angespannt, überfordert, sich oft „im Streß" fühlend), festgestellt werden.

 

 

5 Diskussion

 

Der Ausgangspunkt unserer Untersuchung galt recht verschiedenen Fragen. Wir wollten wissen, welche Bedeutung die Gruppe der euphorischen Computernutzer hat und welche anderen Gruppen von Computernutzern bestimmt werden können. Die in der Öffentlichkeit verbreiteten Vorurteile zur Beeinträchtigung der Persönlichkeitsentwicklung, der sozialen Isolierung von Computernutzern und die Geschlechtsunterschiede in der Einstellung zu Computern wollten wir etwas genauer beleuchten.

 

Unsere Ergebnisse zur Typisierung der Computernutzer sind auf die unausgelesene Stichprobe von Düsseldorfer und Kölner StudentInnen beschränkt. Dennoch konnte mit diesen Ergebnissen gezeigt werden, daß es sehr verschiedene Arten der Computernutzung gibt. Erwartungsgemäß fand sich der Typ des euphorischen Freaks, der den modernen Personal Computer mit allen seinen Funktionen auch als Multimedia-PC und Kommunikationsmaschine nutzt. Ebenso zu erwarten war, daß es eine klare Gruppe gibt, die dem Computer skeptisch und kritisch gegenüber steht. Wir hatten allerdings befürchtet, daß diese Gruppe in unserer studentischen Auswahl kaum noch zum Tragen kommt und waren deshalb erstaunt, in der Clusteranalyse eine derart starke Besetzung mit n = 66 Versuchspersonen zu finden.

 

Während manche anderen Untersuchungen bei einer solchen dichotomen Gruppierung stehen geblieben sind (vgl. z.B. Famulla et al., 1992), zeigte unsere Analyse, daß zwei weitere Gruppen - zumindest in unserer studentischen Population - relevant sind. Das sind zum einen solche Studenten, die durchaus mit Computern konfrontiert sind, aber selbst noch keine Erfahrung im Umgang mit diesen Maschinen haben und vor dem Aufwand der Einarbeitung zurückschrecken. Ihre relative Distanz unterscheidet sich aber eindeutig von der strikten Ablehnung, die sich im zweiten Typ manifestiert, wobei nichts darüber gesagt werden kann, welcher von den beiden Typen tatsächlich mehr praktische Erfahrung im Umgang mit Computern hat. Schließlich ist auch interessant, daß mit dem vierten Typ der Computernutzer eine Gruppe bestimmt worden ist, die aus rein zweckrationalen Gesichtspunkten aktiv mit dem Computer arbeitet. Es handelt sich dabei um eher ältere Studenten höheren Semesters, die zur Literaturrecherche, für Seminararbeiten und schließlich die Abschlußarbeit effizient den Computer als Arbeitsmittel einsetzen. Es ist zu vermuten, daß ein solcher Typ der Computernutzung angesichts der Gestaltung des heutigen Büroalltags schon bald den bei weitem verbreitesten Typ im Arbeitsleben darstellen wird.

 

Die Erwartungen in bezug auf geschlechtstypische Unterschiede konnten in unserer Untersuchung voll und ganz bestätigt werden. Die enthusiastischen Computerfreaks sind mehrheitlich männlich. Dagegen finden sich in der Gruppe der distanzierten unerfahrenen Versuchspersonen eher Frauen. Allerdings konnte nicht bestätigt werden, daß Frauen per se die Gruppe der Computerhasser dominieren.

 

Differenzierte Ergebnisse konnten in bezug auf die Zusammenhänge mit Persönlichkeitscharakteristika zu Tage gefördert werden. Durch den Einsatz des kompletten Freiburger Persönlichkeitsinventars in seiner modernen revidierten Fassung konnten über ähnliche Untersuchungen, die ebenfalls Persönlichkeitstests einsetzten (vgl. Pflüger & Schurz, 1987; Sinhart-Pallin, 1990) hinausgehende Erkenntnisse gewonnen werden. Einschränkend muß allerdings bedacht werden, daß sich unsere Erhebungen ausschließlich auf Selbstauskünfte, d.h. auf die eigene Person bezogene Einschätzungen stützen. Zum Beispiel die These, daß intensive Computernutzer sozial vereinsamen, kann deshalb nicht objektiv, sondern nur auf die Selbsteinschätzung bezogen beantwortet werden. Dennoch ist es hoch interessant festzustellen, daß auf dieser Basis die These der sozialen Isolierung widerlegt werden konnte. Vielmehr konnte bei den Computerfreaks eine eher geringe Erregbarkeit und keine abnorme Persönlichkeitsstruktur diagnostiziert werden.

 

Die Gruppe derjenigen, die den Computer intensiv als Arbeitsmittel nutzt, wies allerdings Besonderheiten auf, die durchaus mit der Erwartung übereinstimmen: starke Erregbarkeit, massive Leistungsorientierung und geringe soziale Verantwortlichkeit. Es ist aber durchaus möglich, daß diese besonderen Persönlichkeitsmerkmale aus der starken Leistungsorientierung herrühren und nicht kausal mit der Computernutzung zusammenhängen.

 

Entgegen der Annahme, daß intensive Computernutzung zu Persönlichkeitsstörungen führt, konnten wir bei unserer studentischen Stichprobe feststellen, daß gerade die expliziten Computerhasser und die distanziert unerfahrenen StudentInnen durch hohe Werte auf der zusammenfassenden Neurotizismus-Skala (emotional labil, empfindlich, ängstlich, viele Probleme und körperliche Beschwerden) auffallen. Bei beiden Typen hängt dies vermutlich mit den jeweils hohen Werten auf den Skalen geringer Lebenszufriedenheit, starkem Streßerleben und Gesundheitssorgen bzw. körperlichen Beschwerden zusammen.

 

Diese starke Ausprägung der Persönlichkeitsprobleme bei den zur Computernutzung distanzierten bzw. ablehnenden StudentInnen könnte aber auch dadurch beeinflußt werden, daß sich im heutigen Uni-Alltag der Computer mehr und mehr durchsetzt und für erfolgreiche StudentInnen zum notwendigen Arbeitsmittel wird. Diejenigen Studenten, die schon durch persönliche Bedingungen und/oder Studienprobleme belastet sind, werden möglicherweise den Umgang mit dem Computer entsprechend problematisieren. Insofern könnte hier eine verstärkte negative Selektion vorliegen.

 

 

Literatur

 

 

Anastasi, Anne. (1978). Differentielle Psychologie. Weinheim: Beltz

 

Asendorpf, Jens (1996). Persönlichkeitspsychologie. Göttingen: Hogrefe

 

Böltken, Ferdinand (1988). Einstellungen gegenüber Neuen Techniken:
Technikakzeptanz im regionalen Vergleich. ZA-Information, 22, 107-113.

 

Fahrenberg, Jochen; Hampel, Rainer & Selg, Herbert (1984). Freiburger
Persönlichkeitsinventar - Revision (FPI-R). Göttingen: Hogrefe

 

Famulla, Gerd-E.; Gut, Peter; Moehle, Volker; Schumacher, Michael & Witthaus, Udo (1992). Persönlichkeit und Computer. Opladen: Westdeutscher Verlag.

 

Fuhrer, Urs & Kaiser, Florian-G. (1992). Inwiefern kultiviert der Umgang mit Computern unseren Denkstil? Medienpsychologie, 4, 115-136.

 

Gittler, Georg & Kriz, Willy (1992). Jugendliche und Computer: Einstellungen, Persönlichkeit und Interaktionsmotive. Zeitschrift für experimentelle und angewandte Psychologie, 49, 171-193.

 

Jaufmann, Dieter &. Kistler, Ernst (1989). Technikakzeptanz.
ZA-Information, 25, 76-89.

 

Lange, Klaus (1984) Was wir Deutschen vom Computer halten.
Bild der Wissenschaft, 21, (1), 63-66, 70-72

 

Müller-Böling, Detlef & Müller, M. (1986). Akzeptanzfaktoren der
Bürokommunikation. München: Oldenbourg.

 

Müller-Böling, Detlef & Ramme, Iris (1985). Angst vor dem Computer - typisch weiblich?. Assistenz, 23, (6), 12-14.

 

Müllert, Norbert-R. (1984). Wenn die Welt auf den Computer zusammenschrumpft. Westermanns Pädagogische Beiträge, 36 (9), 420-425.

 

Papert, Seymour (1985). Gedankenblitze. Kinder, Computer und Neues Lernen. Reinbek: Rowohlt.

 

Papert, Seymour (1994). Revolution des Lernens. Hannover: Heise.

 

Petzold, Matthias (1996). Kinder und Jugendliche beim Bildschirmspiel.
Medienpsychologie (in Druck)

 

Pflüger, Jörg & Schurz, Robert (1987). Der maschinelle Charakter: Sozial-
psychologische Aspekte des Umgangs mit Computern.
Opladen: Westdeutscher Verlag.

 

Postman, Neil (1992). Das Technopol. Frankfurt/Main: Fischer.

 

Rammert, Werner; Böhm, Wolfgang; Olscha, Christa & Wehner, Josef (1991). Vom Umgang mit Computern im Alltag. Fallstudien zur Kultivierung einer neuen Technik. Opladen: Westdeutscher Verlag.

 

Rheingold, Howard (1994). Virtuelle Gemeinschaft. Soziale Beziehungen im Zeitalter des Computers. Bonn: Addison Wesley.

 

Scheffler, H. (1983). Bildschirm: Urteile und Haltungen.
IBM-Nachrichten, 33, (266), 21-25

 

Sinhart-Pallin, Dieter (1990). Die technik-zentrierte Persönlichkeit (Sozialisationseffekte mit Computern). Weinheim: Deutscher Studien Verlag.

 

Turkle, Sherry (1986). Die Wunschmaschine. Der Computer als zweites Ich. Reinbek: Rowohlt.

 

Volpert, Walter (1985). Zauberlehrlinge. Die gefährliche Liebe zum Computer. Weinheim: Beltz.

 

Weizenbaum, Joseph (1978). Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

 

 

 

ANHANG

 

Fragebogen zu Einstellung und Nutzung von Computern

(Antwortmöglichkeit ja/nein)

 

  1. Ich habe die Möglichkeit, einen Computer zu benutzen.
  2. Ich besitze einen eigenen PC.
  3. Durch Computernutzung wird das sprachliche Ausdrucksvermögen reduziert und verliert an Bandbreite.
  4. Für eine erfolgreiche Ausbildung ist der Computer unerläßlich.
  5. Auf einen Bildschirm kann man sich nicht so gut konzentrieren.
  6. Mit anderen Benutzern in Kontakt zu treten, ist ein wichtiger Grund für die Computer-Netznutzung.
  7. Wenn etwas am Computer nicht sofort klappt, dann verliere ich schnell die Lust.
  8. Computer sind die Kommunikationsmittel der Zukunft.
  9. Es wäre mir möglich, an einer Videokonferenz teilzunehmen.
  10. Ein Computer gehört heute auf jeden Schreibtisch.
  11. Beim Lesen am Computer werden Texte durch Hyperlinks ( Querverweise ) leichter verständlich.
  12. Kommunikation über Computer-Netze ist eher im Studium und Beruf als im Privatleben angebracht.
  13. Ich würde mich selbst als sehr Technik-aufgeschlossen einschätzen.
  14. Computer haben neue Bereiche und Möglichkeiten der Freizeitgestaltung zugänglich gemacht.
  15. Den Computer benutze ich hauptsächlich bei der Arbeit.
  16. Notwendige Informationen lassen sich auch gut ohne Computer beschaffen.
  17. Ich habe schon einmal an einem Chat ( elektronische Konferenz ) teilgenommen.
  18. Ich informiere mich lieber über das Radio, als mir Informationen durch den Computer zu beschaffen.
  19. Mit dem Bildschirm läßt sich viel übersichtlicher arbeiten als mit Büchern.
  20. Mit fremden Leuten würde ich mich lieber im Computer-Netz unterhalten als in einer Kneipe.
  21. Fehler und Fehlfunktionen bei der Computerarbeit machen mich aggressiv.
  22. Textverarbeitung ist für mich die wichtigste Computer-Nutzung.
  23. Computer sind im Studium zwar nützlich, aber nicht notwendig.
  24. Bei Telelearning ist der Konkurrenzdruck und der soziale Vergleich geringer als sonst.
  25. Den Computer benutze ich meistens in der Freizeit.
  26. Computer unterstützen die Neigung zum Egozentrismus.
  27. Ich bin Computern gegenüber skeptisch, da der Datenschutz nicht gesichert ist.
  28. Computerbilddarstellungen sind mir unangenehm, da der Bildschirm flimmert.
  29. Die Computer-Arbeit wird durch die benötigten Kenntnisse erschwert.
  30. Menschen, die in ihrer Freizeit viel vor dem Computer sitzen, vereinsamen schnell.
  31. Computer-Informationen haben für mich eine größere Bedeutung als Fernsehen.
  32. Bei der Einarbeitung am Computer kann auf persönliche Hilfestellungen von Freunden, Kollegen etc. nicht verzichtet werden.
  33. Der zu kleine Bildschirm macht Computerdarstellungen für mich unangenehm.
  34. Mit Hilfe von Computern läßt sich Literatur leichter systematisch bearbeiten.
  35. Ich habe schon einmal E-mails verschickt.
  36. Videokonferenzen ermöglichen keine vollwertige Kommunikation, da die Wahrnehmung des Gegenübers auf zwei Sinne beschränkt ist.
  37. Für eine effektive Computernutzung braucht man eine entsprechende Ausbildung.
  38. Die Informationsbeschaffung über den Computer ist im Studium notwendig.
  39. Computer werden hauptsächlich von Menschen genutzt, die kontaktscheu sind.
  40. Durch die ständige Präsenz von Computern (zu Hause und im Beruf) kann man nicht richtig abschalten (Arbeit mit nach Hause nehmen).
  41. Ich würde mich selbst als Computerhasser einschätzen.
  42. Computerdarstellungen sind für mich unangenehm, da der Bildschirm schlechte Farben hat.
  43. Ein Computer ist ein überbewertes Pestigeobjekt.
  44. Computer sind bei der Arbeit unnötig, da man alle Vorgänge auch ohne sie erledigen kann.
  45. Wenn man mit einem Computer umgeht, dann sollte man alle Möglichkeiten nutzen.
  46. Mit Computer-Netzen kann ich meine alltägliche Erfahrungswelt erweitern.
  47. Wegen der hohen Einarbeitungszeit ist der Arbeitsaufwand mit dem Computer größer als bei der traditionellen Art und Weise.
  48. Computerspiele sind eine Form der Entspannung für mich.
  49. Ich kann verstehen, wenn jemand mit Computern überhaupt nicht zurecht kommt.
  50. Über Computer-Netze unerlaubt fremde Daten anzusehen ist reizvoll.
  51. Der Einsatz von Computern sollte auf berufliche Bereiche beschränkt sein und sich nicht auf alle Bereiche ausdehnen.